von und mit Dorothee Wendt (Gesang, Buch),
Martin Grünewald (Piano, Komposition)
Thomas Aye (Regie).
Dorothee Wendt schaut auf die Frauen.
Die Metropole erscheint wie eine Mischung aus Frauennetzwerk und Divenstreit.
So vielfältig wie die Möglichkeiten des Kabaretts. so unterschiedlich auch die Ausstrahlung der Sängerinnen, zwischen lasziv, naiv und burschikos.
Dorothee Wendt spielt Theater, doch sie schlüpft in keine Rollen. Sie bringt sich ein ins Stimmenpotpourri der Berliner Mütter des Chansons.
Die Lieder von politischem Kampf, von Armut und Dekadenz sind mal expressiv, mal volkstümlich, mal frivol, aber immer authentisch.
Sie singt von sozialen Nöten, der Liebessehnsucht armer Mädchen und von der Kriegslust der Männer. Das tut sie mal melancholisch leise, dann wieder aggressiv fauchend, räkelt sich frivol und bleibt dabei immer glaubhaft. Ihre Stimme und das Klavier, mehr braucht es nicht an diesem Abend.
Dorothee Wendt und Begleitung singt die Chansons der fast in Vergessenheit geratenen Damen. Da fragt man sich gar nicht: Und wo bleibt Claire Waldoff?